"Dieser Bauernhof ist ein aus dem Ruder gelaufenes Hobby“

Sie hat es zunächst mit ihrem Mann, dem Ehrenbürger und Pferdefischer Bernard Debruyne geteilt. Nach dessen Tod bekam Katleen viel Gesellschaft in Form von Alpakas, Hühnern, Kaninchen, Tauben und ihrem treuen Hund Zouka. Eine verborgene Perle unserer Gemeinde? So kann man die Alpaca Farm Oostduinkerke mit Sicherheit bezeichnen.

Das Leben stellt einen bisweilen vor Veränderungen. Das durfte auch Katleen erfahren. Sie hat 27 Jahre lang in einem Bekleidungsgeschäft gearbeitet, danach 7 Jahre als Pflegekraft. „Mein Jobwechsel hin zum Alpakahof war eigentlich gar nicht so geplant, aber man hat nicht immer Einfluss darauf, was das Leben mit einem vorhat. In meinem Fall hat mich die Liebe zu diesem Hof geführt. Zusammen mit Bernard Debruyne, einem bekannten Pferdefischer, habe ich hier gewohnt. Ich war gerade hier eingezogen, da ist er schwer erkrankt.“ Bernard ist 2021 verstorben.

Am Anfang meinte Bernard, ich sei verrückt. Meine Mutter (die auch bei Katleen wohnte und im vergangenen Sommer starb, Anm. d. Red.) sagte: ‚Dann kennt er dich aber noch nicht gut genug‘. Sie hat Recht behalten.“

Meet and feed

Der Bauernhof hat sich inzwischen zu einem Wellness-Zentrum für Mensch und Tier entwickelt. Im Sommer und während der Schulferien heißt die Alpaca Farm hier jeden Tag außer montags Besucher willkommen. Das Angebot ist reichhaltig, es reicht von ‚meet and greet‘, über Bauernhofbesuche, Strandwanderungen bis hin zur Schule auf dem Bauernhof. Dank der Kooperation mit der Bildungseinrichtung Inspirant bekommt Katleen regelmäßig Unterstützung von jungen Erwachsenen. Das ist aber noch nicht alles. „Ich organisiere Wanderungen durch den Wald und in den Dünen. Eine solche Wanderung dauert ungefähr anderthalb Stunden, es hängt jedoch alles von der Lage am Tag selbst ab. Jede Führung ist wieder anders.“

Bei den Bauernhofbesuchen bindet Katleen die Besucher beim Füttern mit ein, während sie selbst dabei ist und das Nötige erklärt. "Um unsere Alpakas persönlich kennenlernen zu können, organisieren wir ‚meet and feed‘ auf diese Weise, meistens gegen 16 Uhr und am liebsten mit Terminvereinbarung. Ein Strandspaziergang mit unseren Tieren ist ein einmaliges Erlebnis, seien Sie aber bitte darauf vorbereitet, dass dies ein wenig anstrengender ist und ca. zwei Stunden dauert. Ich versuche zu erreichen, dass meine Alpakas in erster Linie Tiere bleiben. Nicht alles hier dreht sich nur um die Gäste. Ein Zähmen bis zum Gehtnichtmehr kommt für mich nicht in Frage. Alpakas brauchen ihre Freiheit.“

Träumen von mehr

Auf dem Bauernhof gibt es immer genug Raum für neue Abenteuer und Ideen. „Ich würde gern noch zwei Wallabys (kleine bis mittlere Kängurus, Anm. d. Red.) mit dazu nehmen, dafür braucht es aber erst noch eine separate Einzäunung. Zum Glück unterstützen mich mein Sohn Sander und mein Schwiegersohn Joachim bei solchen logistischen Herausforderungen. Meine Tochter Inya hilft mir in den Bereichen PR und Kommunikation.