"Mit unserem Event bringen wir die Tourismussaison in Schwung“

Im Oktober 1940 entstand ein neues Flugfeld auf der anderen Seite der Straße von Koksijde nach Veurne. Im Jahr 1948 wurde der West Aviation Club (WAC) aus der Taufe gehoben. Vor inzwischen 76 Jahren. Tij-dingen nahm das Jubiläum zum Anlass für einen Jungfernflug und sprach mit Johan De Block, dem Vorsitzenden des WAC.

Tij-dingen: Die Offenen Kunstflugmeisterschaften sind jedes Jahr ein großer Erfolg. Wie hat das angefangen?

Johan: "Die alljährliche ‚Airshow‘ hatte jeder auf dem Schirm und sie war das absolute Topevent zu Beginn des Sommers. Aus finanziellen Gründen wurde dieses Event eingestellt. Das war bedauerlich, aber wir haben es nicht einfach dabei belassen. Zunächst gab es noch die Kooperation mit der Gemeinde Koksijde beim ‚Fly-in‘, als Flugzeuge aus dem 1. Weltkrieg hierher zu uns kamen. Dies war aber eine eher statische Ausstellung zum Gedenken an den 1. Weltkrieg. Flieger sind aber naturgemäß dynamische Menschen und daher war dies auf Dauer nicht genug. Als nächstes stand die belgische Offene Kunstflugmeisterschaft auf dem Programm, ebenfalls in Kooperation mit der Gemeinde. Mittlerweile können wir in Koksijde jedes Jahr am ersten Wochenende im Juli 15.000 Schaulustige begrüßen. Eine wahrhaft würdige Nachfolgerin der berühmten Airshow, die im Jahr 2011 zum letzten Mal stattfand. Und dieses Jahr wird alles noch umfangreicher, weil wir gleichzeitig die belgischen, niederländischen und luxemburgischen Meisterschaften organisieren.“

T-d: Wer ist eigentlich dein Lieblings-Flugakrobat?

Johan: "Ich finde die Red Devils einfach unglaublich. Ich war selbst Fluglehrer auf der Marchetti. Daher kenne ich das Flugzeug gut und weiß, wie schwierig so etwas ist. Die Maschinen sind 50 Jahre alt, das macht es flugtechnisch nicht einfacher, da sie im Vergleich zu modernen Flugzeugen weniger effizient sind. Eine Vorführung mit einer F-16 ist beeindruckend, die Maschine ist jedoch sehr redundant konstruiert. Bei einer Marchetti ist das ein wenig anders, jeder Fehler kann der Letzte sein. Außerdem verfügen diese Flugzeuge nicht über Schleudersitze.“

T-d: Entscheidet ihr euch bewusst dafür, die Meisterschaften kostenlos anzubieten?

Johan: "Ja, wir möchten ein so breites Publikum wie möglich ansprechen. Jedes Jahr locken wir 15.000 Schaulustige zu uns. Auch die Preise für Essen und Trinken halten wir auf einem zivilen Niveau. Es ist nicht leicht, hier das Gleichgewicht zu halten, da wir schon ein wenig an unsere Kapazitätsgrenzen kommen. Dennoch möchten wir gern am ersten Wochenende im Juli so viele Menschen wie möglich in unsere touristische Gemeinde bringen. Mit unserem Event probieren wir, die Tourismussaison in Schwung zu bringen.“